Mittwoch, 16. Mai 2012

Donauwörth


Donauwörth ist eine tolle Stadt. Ein Besuch lohnt allemal. Man kann hier auch gut ein paar Tage verbringen. Mir gefällt besonders die Reichsstraße, jene Straße, an der alle Geschäfte sind. Die Fronten der Häuser sind richtig toll. Sie sind auch schön gepflegt und wenn man sie so sieht denkt man gar nicht, dass im zweiten Weltkrieg die gesamte Reichsstraße zerbombt wurde und nur das Cafe Engel stehen blieb. Aber es wurde alles wieder originalgetreu aufgebaut. Schade, dass das nicht mehrere Städte so gemacht haben. Wenn ich sehe wie schön Stuttgart vor der Zerbombung war und wie viele hässliche Häuser dort direkt nach dem Krieg gebaut wurden tränt mir das Auge. In Donauwörth kann man oben im Turm des Münsters zu unserer lieben Frau Bilder der Zerstörung des zweiten Weltkriegs sehen. Auf den Turm kann man Samstags und Sonntags (Uhrzeiten findet man auf der Donauwörther Homepage). Die Führung kostet gerade mal einen Euro. Man läuft enge Stiege nach oben und muss sich an einer Stelle richtig vorbei quetschen und kommt dann auch an den Glocken vorbei. Oben befindet sich die frühere Wohnung desjenigen, der die Stadt vor Feuer gewarnt hat wenn er eines gesehen hat. Man hat hier wirklich eine tolle Sicht über die Stadt vom Balkon, der rund um den Turm verläuft. Einmal wurde ein Feuer gesichtet und der Feuerwehr Alarm gegeben, aber sie fanden es nicht, es war wohl ein Fehlalarm bei Vollmond. Seitdem heißen sie die Mondspritzer. Ein Bonbon mit demselben Namen erinnert noch daran.

Auch die Heiligkreuzkirche ist eine Pracht. Dort wird ein Partikel vom Kreuz Jesu aufbewahrt. Direkt daneben befindet sich die ehemalige Knabenschule. In Donauwörth mussten die Kinder lange noch getrennt zur Schule. Auch heute gibt es diese Knabenschule mit Internat noch, ebenso wie ein Mädchenschule St. Ursula mitten in der Stadt.

Auf der Reichsstraße kann man auch herrlich draußen sitzen bei Cafe und Kuchen. Oder aber auch auf der Riedinsel. Dort befinden sich die abendliche Gastronomie und ein Kino. Von der Riedinsel kann man schön an der Promenade an der Wörnitz entlang laufen. Im Sommer blühen an der alten Stadtmauer Rosen und man kommt am alten Färbertörl vorbei.

Wer zur Donau will muss etwas weiter. Man sieht dort die Wörnitz in die große Donau fließen, die hier schon eine beachtliche Fließgeschwindigkeit hat. An der Donau entlang kann man weit laufen und auch Rad fahren. Man kommt in südlicher Richtung an der Firma Eurocopter vorbei, die zivile und militärische Hubschrauber baut und dafür in aller Welt bekannt ist. Man sieht und vor allem hört immer welche fliegen. Eine öffentliche Werksführung ist leider nicht möglich.

Auf der anderen Donauseite ganz in der Nähe von Eurocopter ist der Baggersee, in dem man baden kann. Und weiter südlich gibt es ein Wehr, das den Fluss breit aufstaut. Hier schwimmen Enten und Graureiher fliegen durch die Luft. Ein idyllischer Ort.

Käthe Kruse hat in Donauwörth nach dem Krieg ihre Puppen fertigen lassen. Es gibt auch ein Käthe Kruse Museum. Man kann auch die Werkstätten besichtigen.

Als Outdoorler ist Donauwörth ein bisschen der Dreh- und Angelpunkt in der Gegend. Mehrere Wege führen durch Donauwörth. Natürlich der Albnordrandweg und Albsüdrandweg, aber auch der Main-Donauweg, der Jakobsweg, die romantische Straße, die man per Pedes oder mit dem Fahrrad machen kann. Auch die Via Claudia Augusta. Vor dem Zeughaus wo auch das große Schild für die Albumrundung angebracht ist findet man viele Wegweiser, die die vielen Wege aufzeigen.

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