Donnerstag, 15. März 2012

Wandertipp: von der Falkensteiner Höhle zum Breitenfels

Auf dieser Tour gibt es jede Menge zu sehen: 3 Höhlen, den keltischen Heidegraben, das Schopflocher Moor und den Breitenfels und immer wieder einen phantastischen Ausblick. Zur Einkehr hat man 3 Möglichkeiten: in Schlattstall für den frühen Hunger, im Otto Hofmeister Haus für rustikale Küche und in der Ziegelhütte für die Bioküche. Man muss sich also viel Zeit dafür nehmen. Man braucht für die Tour auch unbedingt eine Karte, da einige Wege nicht markiert sind, aber mit Hilfe einer Karte sehr gut zu finden sind.

Wegverlauf:
Grabenstetten – Falkensteiner Höhle – Schlattstall – Gutenberg – Gutenberger Höhle – Schopflocher Moor – Ziegelhütte – Breitenstein

Weglänge: 23km


Nach Grabenstetten kommt man von Oberlenningen (dort hält die Teckbahn von Wendlingen) aus mit dem Bus. Einfach in der Stadtmitte aussteigen und Richtung Westen der Uracher Straße folgen. Am Ortsende gibt es dort den Grabenstettener Mühlenladen. Wer Mühlenprodukte mag sollte dem Laden unbedingt einen Besuch abstatten. Von hier geht es dann auf den Heidegrabenweg. Der Heidegraben ist die Begrenzung eines keltischen Oppidiums (Stadt) und ist auf der Hochebene bei Erkenbrechtsweiler und Grabenstetten überall zu finden. Wer hier ein bisschen mehr sehen will muss einfach nur in eine Karte schauen. Der Heidegraben ist immer gut eingezeichnet. Weitere Infos dazu gibt es im locker geschriebenen „Teutates & Konsorten“ von Johannes Lehmann. Ein wirklich lesenswertes Buch zum Thema Kelten in Süddeutschland und wo man die Überreste besichtigen kann.

Auf den Heidegrabenweg gelangt man, indem man vor dem Mühlenladen links abbiegt in die Uhlandstraße. Hinter den letzten Häusern geht es dann rechts auf einen Feldweg und nach wenigen Metern überquert man bereits den Heidegraben, den man sehr gut als grünen Erdwall sieht. Der Heidegrabenweg ist mit einem Keltischensymbol gekennzeichnet. Man kommt in der nächsten Linkskurve zum Falkenfels und hat auf ihm einen schönen Ausblick in das Tal Richtung Bad Urach. Man steht hier direkt über dem Portal der Falkensteinerhöhle. Auf dem Weg zurück verlässt man den Heidegrabenweg rechts bergab (rote Gabel) für einen Abstecher zur Falkensteinerhöhle.

Je nach Trockenheit kann man weiter in das Höhlenportal rein oder nicht. Normalerweise fließt ein kleiner Bach aus der Höhle und man kann nur durch das riesige Höhlenportal in den ersten Teil der Höhle gelangen und mit einer Taschenlampe in die Tiefen der Höhle hineinleuchten. Wer Glück hat und bei Trockenheit kommt kann etwas weiter rein, aber hier ist Vorsicht angesagt. Die Höhle ist eine Wasserhöhle und die Decke erstmal extrem niedrig. Als ich an einem solchen Tag rein gegangen bin haben wir lange gezögert, da wir nicht wussten, was uns erwartet. Todesmutig sind wir weiter, die Taschenlampe immer im Griff und in gebückter Haltung. Wir sind bis zur ersten Biegung gekommen wo der Höhlenbach ein Fortkommen ohne weitere Ausrüstung unmöglich und viel zu gefährlich machte. Auf den Bildern strahlen wir wie Honigkuchenpferde. Was für ein Erlebnis! Auf youtube gibt es ein tolles Video, das ein Team zeigt, das die Höhle bis zu 4km durchläuft.

Auf dem gleichen Weg geht man nun zurück zum Heidegrabenweg und folgt diesem aus dem Wald hinaus. Man überquert die Straße und geht weiter zur großen Schrecke. Hier ist der Weg extrem schlecht markiert. Ich habe mich jedes Mal dort verlaufen, aber irgendwie dann doch den Weg nach unten durch die kleine Schrecke gefunden (rote Gabel). Der Abstieg hier ist wildromantisch und unbedingt zu empfehlen. Selbst das Verlaufen lohnt sich! Man sollte hier trittsicher sein, da man auf einem sehr schmalen Weg über Steine und abgebrochene Bäume steigt.

Dem Weg folgt man weiter bis nach Schlattstall. Dort befindet sich das Goldloch, durch das die Quelle der schwarzen Lauter fließt. Man muss dafür von der Straße rechts weg zum Hang laufen. Ein Blick lohnt sich in jedem Fall! In diese Höhle kann man übrigens auch rein, jedoch nicht durch das Portal, durch das das Wasser heraus fließt, sondern von oben, was sich auch sehr lohnt. Angeblich soll das Goldloch sogar mit der Falkensteinerhöhle verbunden sein.

Durch Schlattstall läuft man durch. Hier gibt es auch ein gutes Restaurant, das zur Einkehr einlädt. Man folgt bis zur Bundesstraße der roten Gabel, verlässt diese Markierung dann aber und überquert die Straße auf unmarkiertem Weg und läuft dann nach rechts Richtung Gutenberg. Hier dient als Orientierung die Kirche. An ihr läuft man nach links der roten Raute folgend. Nach kurzer verlässt man mit der roten Raute die Straße und läuft bergauf auf schmalem Waldweg.

Oben erreicht man zunächst die Gussmannshöhle, welche durch ein Fledermaustor verschlossen ist und nicht ohne Führung zu besichtigen ist. Man muss hier auch schon auf die Uhr schauen und überlegen, ob man diese und die Gutenberger Höhle zeitlich schafft oder lieber nur eine davon anschaut. Die Gutenberger Höhle erreicht man, indem man dem Weg weiter folgt. Am Ende des Wegs befindet sich diese. Man hat von hier einen phantastischen Blick auf Gutenberg. Auch diese Höhle ist mit einem Tor verschlossen und nur geführt zu betreten. Es lohnt sich auf jeden Fall! Wann sie geöffnet ist erfährt man auf Showcaves.com. Die Seite hat übrigens zu fast allen Höhlen der Schwäbischen Alb Informationen. Eine sehr nützliche Adresse.

Von der Gutenberger Höhle läuft man den Weg ein paar Meter zurück und folgt dann nach rechts bergauf wieder der roten Raute. Man erreicht nun die Hochebene und läuft am Schopflocher Moor vorbei. Das Moor ist größtenteils trocken gelegt, weswegen eine intensive Besichtigung nicht wirklich lohnt. Da es aber am Wegesrand liegt kann man den Abstecher über die Holzplanken auch kurz machen. Etwas weiter gibt es auch das Otto Hofmeister Haus, indem man sehr gut essen kann. Wer auf Bio steht geht den Weg aber weiter zur Ziegelhütte. Dort gibt es selbstgemachten Käse, Honig und Schnaps aus der Region, Kuchen, Most je nach Jahreszeit. Ein richtig schöner kleiner Hof, auf dem auch die Hennen frei rum laufen und man die Kühe streicheln kann. Man kann hier draußen sitzen.

Durch den Ziegelhof läuft man links. Man ist nun am Randecker Maar. Ein Maar ist ein Vulkansee. In der Eifel kann man davon sehr schön welche sehen, aber hier auf der Alb versickert eben das Wasser schnell im Karstgestein und so ist das Maar heute auch kein See mehr, aber eine wunderschöne Landschaft. Den Vulkantrichter kann man noch regelrecht erahnen. Man geht hier weiter geradeaus Richtung Ochsenwang und durch den Ort hindurch. Am Ortsende läuft man auf Feldwegen nach links zum Albtrauf. Dieser Weg führt dann rechts am Trauf entlang direkt zum Breitenfels, einem hoch aufragenden Fels, der steil abfällt und daher einen wunderschönen Blick über das Albvorland und die benachbarten Berge gibt. An der Kante läuft man rechts entlang bis man leicht bergab geht und hier schon auf das rote Dreieck stößt. Man muss ein wenig aufpassen, um links den Abstieg zu finden. Er sollte theoretisch mit dem blauen Dreieck gekennzeichnet sein, aber gerade der Anfang des Weges hat leider kein Wegzeichen. Wenn man genau hinschaut sieht man aber wo es runter geht und nach ein paar Metern findet man auch schon das erste blaue Dreieck. Der Abstieg ist wunderschön und führt nach dem bewaldeten Hang auf Obstwiesen. Es geht dann rechts auf dem geteerten Feldweg nach Bissingen hinein. Am See ist direkt eine Bushaltestelle. Oder wenn man der Straße folgt und den Ort sehen möchte, findet man am Marktplatz eine weitere Bushaltestelle. Der Bus bringt einen dann nach Kirchheim, wo man in die S-Bahn umsteigen kann.

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