Als ich von Blaubeuren
aus auf dem HW 2 weiter laufen wollte fuhr ich mit dem Zug nach Ulm, aber an
einem Sonntag. Am Wochenende kommt es öfters mal vor, dass die Züge in Ulm
Verspätung haben. Leider warten die Anschlusszüge nicht immer, vor allem nicht
die Regionalbahn, die über das Donautal in den Schwarzwald fährt. Und so stand
ich in Ulm eine Stunde und wartete auf den nächsten Zug. Da ich schon einen Zug
später genommen hatte wurde mir die Zeit knapp und ich entschied mich gegen die
nächste Etappe und legte eine Pause in Blaubeuren ein. Wie sich gezeigt hat war
das goldrichtig. Ich habe ein paar Dinge gesehen, die wirklich interessant
sind. Die Tour sollte an einem Sonntag
stattfinden, da der Hohle Fels nur sonntags geöffnet hat. Man sollte sich
außerdem die Zugverbindungen von Blaubeuren nach Schelklingen herausschreiben.
Wegverlauf: Blaubeuren - Blaustein - Blautopf - Bahnhof
Blaubeuren - Schelklingen - Hohler Fels - Bruckstein - Blaubeuren
Weglänge: 12 km
Anfahrt: Mit dem Zug nach Ulm und dort in die Regionalbahn
nach Blaubeuren umsteigen.
Rückfahrt: Mit dem Zug nach Ulm und dort in den Zug nach
Stuttgart umsteigen.
Vom Bahnhof in Blaubeuren läuft man entlang der roten Gabel direkt in die Stadt hinein. Sobald man am Ende des Tals angekommen ist geht dieser Weg eine schmale Treppe zwischen zwei Häusern hinauf. Das ist nicht so leicht zu sehen. Es ist ein wunderschöner Anstieg zu tollen Felsen. Auf halber Höhe angekommen läuft man erst nach links und hat dort tolle Felsen, die steil abfallen, dann weiter nach rechts, ein Stück in den Wald hinein und ganz nach oben bis zum Blaustein, von dem man einen phantastischen Blick hat. Im Sommer trifft man hier einige Kletterer.
Den gleichen Weg läuft
man wieder bis zu den Treppen hinunter und geht dann nach links zum Blautopf.
Man kann hier einfach nur die Karstquelle mit ihrer blaugrün schimmernden Farbe
bewundern, in die Hammerschmiede gehen, im Kiosk jede Menge tolle Literatur zum
Blautopf und der Alb erstehen und in einem Haus gegenüber den Film Mythos
Blautopf ansehen. Die DVD dazu kann man auch im Kiosk erstehen (Einen Ausschnitt gibt es auf youtube).
Eigentlich wollte ich den Film gleich
dort ansehen (für einen Euro! Da lacht das Schwabenherz. Warum sollte ich die
17 Euro für die DVD verschwenden, wenn ich hier nur einen Euro zahle? Da tritt
der Schwabe in mir zur Seite und lässt den Wanderer vor. Der sagt nämlich, dass
es hier richtig viel zu sehen gibt und es eine Sünde wäre den Tag in einem
dunklen Raum vor einer Leinwand zu verbringen anstatt draußen zu sein. Der
Wanderer hat gesiegt.) Die DVD ist leider nicht über das Internet beziehbar.
Man muss sie tatsächlich vor Ort kaufen. Der Film zeigt tolle Bilder von einem
Tauchgang in den Blautopf. Er erzählt auch viel außen rum. Mir waren es dann
leider zu wenige Aufnahmen vom Innern der Höhle verglichen mit dem was sonst
noch erzählt wird. Aber spannend ist der Film allemal. Es gibt auch ein Buch
dazu: „Faszination Blautopf: Vorstoß in unbekannte Höhlenwelten“.
Darin gibt es mehr Bildmaterial zu den unterirdischen Höhlen.
Man läuft nun zurück zum
Bahnhof. Und dort nimmt man den Zug nach Schelklingen. Man sollte sich vorher
die Verbindungen heraussuchen, da der Zug nur stündlich verkehrt.
Am Bahnhof in Schelklingen
läuft man rechts (rote Gabel), dann wieder rechts und unter der Bahnlinie
hindurch. Hier verlässt man den Weg mit der roten Gabel und folgt nun dem
Donauradweg in Richtung Blaubeuren (nach links). Man kommt nun schnell an die
Höhle Hohler Fels.
Man kann sie nur Sonntag besichtigen von 14 bis 17 Uhr. Hier wurde die berühmte
Flöte aus einem Gänseflügelknochen gefunden, die 32.000 Jahre alt ist und das
älteste bisher gefundene Musikinstrument der Erde ist. Zudem eine kleine
Frauenfigur, die Venus, welche 35.000 Jahre alt ist. Man sieht noch wo gegraben
wird. Die Höhle ist ein riesiger großer Raum, der stimmungsvoll beleuchtet ist.
Man läuft ohne Führung hinein. Eine Taschenlampe ist hilfreich, wenn man ein bisschen
mehr sehen will. Aber für mal reinschauen geht es natürlich auch ohne eigene
Lampe. Erstaunlich finde ich, dass Weinland in seinem Rulaman
genau eine solche Flöte aus Gänseflügelknochen beschrieb bevor dieser Fund
gemacht wurde. Manche Autoren haben eben ein feines Gespür für ihren Stoff. Die
Flöte ist im urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren zu bewundern.
Man
läuft nun den Radweg entlang weiter und kommt nach einer lang gezogenen Biegung
an das Geißenklösterle.
Die Höhle ist nicht leicht zu finden. Man muss eine Karte dabei haben, um zu
wissen wo man rechts den Hang hinauf gehen muss. In schmalen Serpentinen geht
es hinauf, dann an einem Baum vorbei durch ein Portal, ein Stück weiter hinauf
und zur Höhle. Sie ist mit einem Gitter verschlossen, um die Grabungen zu
schützen. Hier wurde ein in Mammut Elfenbein geschnitzter Mensch, der
Adorant, gefunden, der
die älteste menschliche Darstellung der Erde ist. Das Amulett ist sogar noch
2.000 Jahre älter als die Flöte aus dem Hohlen Fels.
Man geht nun den Weg
wieder runter zum Radweg und kann kurz darauf wieder einen schmalen Weg nach
rechts den hang hinauf laufen zum Bruckfels. Der Aufgang befindet sich direkt
gegenüber einer Abzweigung nach links. Der Fels ist wunderschön und sieht beim
Hinauflaufen nochmals anders aus als von unten.
Anschließend läuft man
den Weg wieder hinunter und läuft rechts weiter. Man muss ein Stück durch das
kleine Industriegebiet Blaubeurens, bevor man links über die Bahnlinie kann und
nach rechts wieder zum Bahnhof gelangt.
Bei der Rückfahrt hatte ich ein wenig Aufenthalt in
Ulm und habe im Buchladen am Bahnhof gestöbert. Dort habe ich das Buch „Der Albtrauf“
gefunden. Ein tolles Buch und so passend für die Albumrundung! Ein echter
Glücksgriff.
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