Mittwoch, 17. Oktober 2012

26. Etappe: Albstadt-Laufen – Jungingen


Wegverlauf: Laufen – Ruine Schalksburg – Böllat – Pfeffingen – Zitterhof – Stich – Heiligenkopf – Zollersteighof – Nägelehaus – Backofenfelsen – Himberg - Jungingen

Weglänge: 27 km


Anfahrt: Mit dem Zug nach Tübingen, dort in die HZL umsteigen bis Albstadt-Laufen.

Rückfahrt: Mit der HZL nach Tübingen und dort in den Zug nach Stuttgart umsteigen.

Gelaufen am: 05.10.2011

In Laufen angekommen bin ich die einzige, die aussteigt. Heute ist Markt und schade, daß ich das nicht gewußt habe, denn dann hätte ich mir kein Gemüse mitgenommen. Ich habe immer etwas zum Wandern dabei wie Karotten oder Paprika. Es geht nun aber schnell aus dem Ort heraus den Berg hinauf. Ich laufe an einem Parkplatz vorbei, von dem aus ich schon einmal nach rechts zum Felsenmeer gelaufen bin. Eine schöne romantische Ecke. Aber der HW1 geht hier nach links zur Ruine Schalksburg. Man muß einen kleinen Abstecher nach links machen, da die Ruine nicht direkt auf dem HW1 liegt. Als ich mich umdrehe habe ich einen phantastischen Ausblick auf das Laufener Tal. 


 

Einzelne Bäume verfärben sich schon herbstlich und auch die Atmosphäre, das Licht ist ein anderes. Die Farben sind intensiver.





Ein richtiges Highlight ist heute der Böllat. Hier weht ein ordentlicher Wind, aber ich bleibe lange. Man hat einen weiten und weitläufigen Blick. Ich sehe Ortschaften, an die ich lange nicht mehr gedacht habe, als ich den Südrandweg gelaufen bin. Da ich bisher am Nordrand häufiger Wanderungen gemacht habe und nach über einem halben Jahr wieder drothin zurückkehre ist es wie nach Hause zu kommen. Mir wird der Bogen bewußt, den ich laufe. Ich erkenne vor meinem inneren Auge wie wenig es nur noch braucht bis sich der Kreis der Albumrundung schließt.

Am Wegesrand sind viele Bäume mit roten Beeren. Vielen roten Beeren. Und dann kommt eine Ecke, in der die Bäume mit Schildern versehen sind. Aha, eine Mehlbeere. Wieder etwas gelernt. Ich laufe eine ganze Weile am Waldrand entlang. Mir gefällt dieser Gegensatz. Auf der einen Seite Wiese und Feld zu haben und auf der anderen Seite den Wald, der steil abfällt. 





Das Feld ist in ein ganz tolles herbstliches Licht getaucht. Das Grün der Pflanzen leuchtet satt und intensiv, die Wolken darüber sind imposant und dazwischen sieht man die Sonnenstrahlen.








Ich schaue schon ungeduldig durch die Äste. Weit kann es nicht mehr sein. Die Sicht ist nicht immer gut, weil die Bäume noch viele Blätter haben. Und dann sehe ich sie - die Hohenzollernburg! Perfekt verlängert sie den Berg und wirkt dadurch ganz natürlich auf dem Kegel, wie wenn noch nie etwas anderes auf dem Berg gewesen wäre. Die Burg ist intakt. Etwas, das man selten sieht. Groß, imposant und fasznierend. Ich war schon ein paar Mal oben und auch wenn man von Tübingen mit dem Auto nach Osten fährt kann ich nie meine Augen von der Burg lösen. Genauso geht es mir jetzt auf der Wanderung. Ich schieße unzählige Photos und nehme mir vor zu Hause bis auf drei alle auszusortieren und nur die Besten zu behalten.

Am Zitterhof vorbei geht es kurz über freies Feld, und ein Straße, auf der reger Betrieb ist. Mittagszeit. ich laufe auf das Nägeleshaus zu. Sie haben eine gute Küche. Das weiß cih von einem vergangenen Ausflug. Da ich aber wie immer ein Vesper dabei habe setze ich mich auf die Bank zwischen Nägeleshaus und -turm und esse gemütlich vor mich hin.

Den Turm lasse ich diesesmal links liegen. Ich hatte schon schöne Aussichtspunkte und habe mehr Lust weiter zu laufen als auf den Turm zu gehen. Vor zum Backofenfelsen gelaufen habe ich auch dort wieder einen tollen Blick. Natürlich auf die Burg Hohenzollern. Jetzt muß ich mich langsam von ihr verabschieden, der Weg macht einen Bogen. Er führt zum hangenen Stein. Das ist in der Tat ein riesiger langezogener Stein bzgl. eine dadurch entstandene Felsschlucht, dass sich eine Felspartie von der Alb wegbewegt. In vielen Jahren wir hier vermutlich einmal ein Stück Alb abbrechen. Bis dahin hat man einen tollen Blick in die Spalte. Die Wurzeln der Bäume hängen über die Kante. Es gibt hier viele Rotbuchen, die ihre Bucheckern abwerfen. Ich sammle eine ganze Tasche daon ein und auch ein paar Zapfen von benachbarten Kiefern, um sie später als Deko in meinem Wohnzimmer zu verwenden.

Es ist immer wieder interessant wieviel los ist, wenn in der Nähe ein Parkplatz ist und wie schnell sich das wieder erledigt hat, wenn man ein paar Meter läuft. Zum Glück ist der Großteil der Menschheit zu faul dafür. Das Wandern wäre nicht halb so schön, wenn der Wald überbevölkert wäre. Kaum bin ich vom hangenden Stein weg, bin ich wieder allein im Wald. Mein Lieblingszustand beim Wandern. Die Natur und ich.






Lang geht es durch den Wald bis zum hohen Berg, von dem ich einen schönen Blick auf Jungingen und die nächste Etappe habe. Dort werde ich wandern und wenn ich um die Ecke bin, bin ich meinem Ziel ein Stück näher. Bald habe ich die Alb umrundet. Noch zwei Etappen.

1 Kommentar:

  1. Bin da letztes Jahr auch mitgelaufen, eine super Erfahrung die Gegend ist einfach atemberaubend, macht richtig Spaß ! Freue mich besonders dieses Jahr, hoffe ich bin nur ein bisschen fitter! ;-)

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