Samstag, 30. Juni 2012

Wandertipp: Lonetal mit Vogelherdhöhle, Hohlenstein & Bocksteinhöhle


Das Lonetal ist ein sehr reizvolles Tal. Aber natürlich sind die drei Höhlen, in denen die berühmtesten und ältesten Steinzeitartefakte der Welt gefunden wurden, das eigentliche Highlight dieser Tour: die Vogelherdhöhle, der Hohlenstein und die Bocksteinhöhle. Obwohl dort bereits fleißig gegraben wurde, sind die Höhle alle frei zugänglich. Eine Taschenlampe sollte daher unbedingt im Gepäck sein.

Die Orientierung ist leicht. Ist man mal am Kloster Anhausen folgt man immer nur dem HW 4 mit dem roten Balken bis nach Langenau.

Wegverlauf: Herbrechtingen – Domäne Falkenstein – Vogelherdhöhle – Hohlenstein – Bocksteinhöhle – Setzingen – Wettingen - Langenau

Weglänge: 27 km


Anfahrt: Mit dem Zug nach Aalen und dort in den Zug Richtung Ulm umsteigen und in Herbrechtingen aussteigen.

Rückfahrt: Mit dem Zug nach Ulm und dort in den Zug nach Stuttgart umsteigen.

Vom Bahnhof Herbrechtingen folgt man der roten Raute bis zum Kloster Anhausen. Ab dort folgt man dem roten Balken (HW 4). Es geht gleich den Berg hinauf durch den Wald, an einem wunderschönen Waldweg entlang. Kurz darauf erreicht man die Domäne Falkenstein, die an einen Felsen gebaut ist, auf dem früher eine Burg stand. Heute befindet sich dort ein wunderschöner Bauernhof mit freilaufenden Schweinen. Auf dem Felsen hat man einen tollen Blick in das Eselsburger Tal.

Weiter geht es durch den Wald über die Bundesstraße und die Autobahn und dann wieder schon zwischen Wald und Feldern sanft den Berg hinunter. An der Kläranlage von Bissingen muss man etwas aufpassen. Nicht nach Bissingen hinein laufen, auch nicht zum Sportplatz, sondern weiter am Waldrand entlang zwischen Wald und Wiesen / Feldern einen unbefestigten Weg entlang laufen.

Man trifft nun auf eine Straße, an der man entlang läuft bis man ein Schild mit einem liegenden roten V sieht, das zur Vogelherdhöhle weist. Das liegende V bezeichnet einen Abstecher vom Hauptwanderweg. D.h. nach der Besichtigung muss man wieder hierher laufen, um den Weg fortzusetzen.

Man kann sich so richtig vorstellen, wie die Menschen in der Steinzeit in dieser Höhle gelebt haben. Sie hat drei Eingänge, wobei zwei miteinander verbunden sind und einer eine Sackgasse ist. Man kann überall hinein. Eine phantastische Höhle. Dort wurden viele kleine Tierfiguren gefunden, so auch das berühmte Wildpferd und Mammut. Die Originale sind im urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren und im Museum der Universität Tübingen im Schloss Hohentübingen ausgestellt. Mit ca. 32.000 Jahren sind sie die ältesten Artefakte der Menschheit, die bisher gefunden wurden. Außen hat man auf der einen Seite einen schönen Blick auf das Lonetal und auf der anderen Seite einen Blick auf ein Trockental. Gustav Riek hat über die Funde einen Roman geschrieben: Die Mammutjäger vom Lonetal Es ist nicht so spannend wie Rulaman, aber doch ganz interessant. Weitere Informationen zur Steinzeit auf der Alb erhält man auch in Johannes Lehmanns Rulaman und seine Horden.  Er beschreibt nicht nur die Steinzeit auf der Alb, sondern gibt auch Tipps für Ausflüge zu den Fundorten.

Weiter geht es nun ein Stück zurück und dann wieder dem roten Balken nach im Lonetal. Die Lone führt hier nur Wasser wenn es ordentlich geregnet hat. Ansonsten wachsen im ausgetrockneten Flussbett leuchtend gelbe Blumen!

Auch hier zeigt ein Schild den Abstecher auf die andere Flussseite zum Hohlenstein.  Es ist eine imposante Höhle mit zwei Eingängen. Der erste Eingang rechts (die Bärenhöhle) ist mit einem Gitter verschlossen. Man kann aber mit der Taschenlampe weit hinein leuchten. Der linke Teil der Höhle (der Stadel), etwas weiter oben, ist eine riesengroße Öffnung im Fels. Erst ganz hinten ist diese auch mit einem Gitter verschlossen, da man befürchtet, die Höhle könne einstürzen. Hier wurden die Splitter des Löwenmenschen gefunden, jener 28cm großen Elfenbeinfigur, die halb Mensch, halb Löwe ist und auf 32.000 Jahre geschätzt wird. Das Original kann man im Ulmer Museum bewundern.

Man läuft nun auf den HW 4 zurück und weiter durch das Lonetal bis man an einen Parkplatz kommt. Die nächste Höhle, die Bocksteinhöhle, ist nicht so leicht zu finden, da am Parkplatz Schilder fehlen. Man läuft hier nach links ein Stück die Straße hinauf, über die Lone drüber und kommt dann zu einem Schild, das nach links zur Höhle weist.

Man findet hier steil am Berg 3 Höhlen. Rechts eine Grotte, die Bocksteinschmiede, in der Mitte eine wunderschöne Höhle, das Bocksteinloch, in das man gut hinein kann. Sie hat mehrere Löcher nach draußen. Wenn die Sonne hinein scheint sieht das wunderschön aus. Ganz links befindet sich die großzügige Bocksteinhöhle, die ähnlich dem Hohlenstein weit geöffnet ist. Hier hat man steinzeitliche Werkzeuge gefunden. Die Funde sind zwischen 50.000 und 70.000 Jahre alt. Das Bocksteinmesser ist das bekannteste davon. Die Originale befinden sich im Ulmer Museum.

Man läuft nun wieder zurück zum Parkplatz und geht dem roten Balken nach erst noch ein kleines Stück im Lonetal, verlässt dieses aber bei Setzingen und wandert über Felder nach Wettingen und schließlich Langenau. Dort gibt es einen netten Biergarten direkt am Bahnhof.

Man kann durch das Lonetal auch gut mit dem Fahrrad fahren, müsste dann aber in Giengen über Hürben starten.

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