Das
Lonetal ist ein sehr reizvolles Tal. Aber natürlich sind die drei Höhlen, in
denen die berühmtesten und ältesten Steinzeitartefakte der Welt gefunden
wurden, das eigentliche Highlight dieser Tour: die Vogelherdhöhle, der
Hohlenstein und die Bocksteinhöhle. Obwohl dort bereits fleißig gegraben wurde,
sind die Höhle alle frei zugänglich. Eine Taschenlampe sollte daher unbedingt
im Gepäck sein.
Die
Orientierung ist leicht. Ist man mal am Kloster Anhausen folgt man immer nur
dem HW 4 mit dem roten Balken bis nach Langenau.
Wegverlauf: Herbrechtingen –
Domäne Falkenstein – Vogelherdhöhle – Hohlenstein – Bocksteinhöhle – Setzingen
– Wettingen - Langenau
Weglänge: 27 km
Anfahrt: Mit dem Zug nach Aalen
und dort in den Zug Richtung Ulm umsteigen und in Herbrechtingen aussteigen.
Rückfahrt: Mit dem Zug nach Ulm
und dort in den Zug nach Stuttgart umsteigen.
Vom Bahnhof Herbrechtingen folgt man der roten Raute bis zum Kloster Anhausen. Ab dort folgt man dem roten Balken (HW 4). Es geht gleich den Berg hinauf durch den Wald, an einem wunderschönen Waldweg entlang. Kurz darauf erreicht man die Domäne Falkenstein, die an einen Felsen gebaut ist, auf dem früher eine Burg stand. Heute befindet sich dort ein wunderschöner Bauernhof mit freilaufenden Schweinen. Auf dem Felsen hat man einen tollen Blick in das Eselsburger Tal.
Weiter
geht es durch den Wald über die Bundesstraße und die Autobahn und dann wieder
schon zwischen Wald und Feldern sanft den Berg hinunter. An der Kläranlage von
Bissingen muss man etwas aufpassen. Nicht nach Bissingen hinein laufen, auch
nicht zum Sportplatz, sondern weiter am Waldrand entlang zwischen Wald und
Wiesen / Feldern einen unbefestigten Weg entlang laufen.
Man
trifft nun auf eine Straße, an der man entlang läuft bis man ein Schild mit
einem liegenden roten V sieht, das zur Vogelherdhöhle weist. Das liegende V bezeichnet
einen Abstecher vom Hauptwanderweg. D.h. nach der Besichtigung muss man wieder
hierher laufen, um den Weg fortzusetzen.
Man
kann sich so richtig vorstellen, wie die Menschen in der Steinzeit in dieser
Höhle gelebt haben. Sie hat drei Eingänge, wobei zwei miteinander verbunden
sind und einer eine Sackgasse ist. Man kann überall hinein. Eine phantastische
Höhle. Dort wurden viele kleine Tierfiguren gefunden, so auch das berühmte
Wildpferd und Mammut. Die Originale sind im urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren und im
Museum der Universität Tübingen im Schloss Hohentübingen
ausgestellt. Mit ca. 32.000 Jahren sind sie die ältesten Artefakte der
Menschheit, die bisher gefunden wurden. Außen hat man auf der einen Seite einen
schönen Blick auf das Lonetal und auf der anderen Seite einen Blick auf ein
Trockental. Gustav Riek hat über die Funde einen Roman geschrieben: Die Mammutjäger vom Lonetal
Es ist nicht so spannend wie Rulaman,
aber doch ganz interessant. Weitere Informationen zur Steinzeit auf der Alb
erhält man auch in Johannes Lehmanns Rulaman und seine Horden. Er beschreibt nicht nur die Steinzeit auf
der Alb, sondern gibt auch Tipps für Ausflüge zu den Fundorten.
Weiter
geht es nun ein Stück zurück und dann wieder dem roten Balken nach im Lonetal.
Die Lone führt hier nur Wasser wenn es ordentlich geregnet hat. Ansonsten
wachsen im ausgetrockneten Flussbett leuchtend gelbe Blumen!
Auch
hier zeigt ein Schild den Abstecher auf die andere Flussseite zum Hohlenstein.
Es ist eine imposante Höhle mit zwei Eingängen. Der erste Eingang rechts
(die Bärenhöhle) ist mit einem Gitter verschlossen. Man kann aber mit der
Taschenlampe weit hinein leuchten. Der linke Teil der Höhle (der Stadel), etwas
weiter oben, ist eine riesengroße Öffnung im Fels. Erst ganz hinten ist diese
auch mit einem Gitter verschlossen, da man befürchtet, die Höhle könne
einstürzen. Hier wurden die Splitter des Löwenmenschen gefunden, jener 28cm
großen Elfenbeinfigur, die halb Mensch, halb Löwe ist und auf 32.000 Jahre
geschätzt wird. Das Original kann man im Ulmer Museum bewundern.
Man
läuft nun auf den HW 4 zurück und weiter durch das Lonetal bis man an einen
Parkplatz kommt. Die nächste Höhle, die Bocksteinhöhle, ist nicht so leicht zu finden,
da am Parkplatz Schilder fehlen. Man läuft hier nach links ein Stück die Straße
hinauf, über die Lone drüber und kommt dann zu einem Schild, das nach links zur
Höhle weist.
Man
findet hier steil am Berg 3 Höhlen. Rechts eine Grotte, die Bocksteinschmiede,
in der Mitte eine wunderschöne Höhle, das Bocksteinloch, in das man gut hinein
kann. Sie hat mehrere Löcher nach draußen. Wenn die Sonne hinein scheint sieht
das wunderschön aus. Ganz links befindet sich die großzügige Bocksteinhöhle,
die ähnlich dem Hohlenstein weit geöffnet ist. Hier hat man steinzeitliche
Werkzeuge gefunden. Die Funde sind zwischen 50.000 und 70.000 Jahre alt. Das
Bocksteinmesser ist das bekannteste davon. Die Originale befinden sich im Ulmer Museum.
Man
läuft nun wieder zurück zum Parkplatz und geht dem roten Balken nach erst noch
ein kleines Stück im Lonetal, verlässt dieses aber bei Setzingen und wandert
über Felder nach Wettingen und schließlich Langenau. Dort gibt es einen netten
Biergarten direkt am Bahnhof.
Man
kann durch das Lonetal auch gut mit dem Fahrrad fahren, müsste dann aber in
Giengen über Hürben starten.